#Gastbeitrag

 

Wozu eine Vision?
Lasst uns erst mal die nächsten Schritte gehen und realistische Ziele anpeilen.

Wir brauchen dringend Menschen, die das Naheliegende tun!
Und manchmal ist es an der Zeit, nicht nur innerhalb eines gesetzten Systems den bestmöglichen Punkt zu finden, sondern zusätzlich alles in Frage zu stellen.
Unsere gegenwärtige Lebensweise kommt – für die meisten offensichtlich – an ihre Grenzen und damit öffnen sich eigentlich verschiedene, völlig neue Wege. Wenn einige diese mit ihrer persönlichen Utopie füllen, brauchen wir eigene Visionen von der Zukunft, in der unterschiedlichen Lebensentwürfe Raum
und Mitspracherecht haben. Es darf nicht um den Vorteil einiger weniger gehen, die uns vordergründig eine bessere Welt versprechen.

 

Was ist eine Vision?
Wir haben doch alle Träume und Ziele.

Optimal formulierte Ziele sollten realistisch und erreichbar sein. So können sie aber nicht über scheinbar alternativlose Gegebenheiten hinausreichen. Als Visionär sehen wir das große Ganze und sind bereit, alles Vertraute und Festgelegte in Frage zu stellen. Wir folgen Idealen und utopischen Theorien – kurz: Wir haben einen Traum!
Reinen Träumern fehlen aber Ideen, Energie und Ausdauer für die Umsetzung; sie fliehen aus der Realität. Auch als Visionär ist uns klar, dass vieles nicht (zu Lebzeiten) erreichbar ist, aber wir suchen mögliche Wege und begeistern im besten Fall andere dafür.

 

Kann eine Vision Realität werden?
Wir sind viel zu wenige.

Große Worte wie Freiheit und Frieden können nur aus dem Alltag heraus wirklich verstanden werden: Was genau tun wir, wenn wir frei sind? Was sehen, hören, fühlen wir im Frieden? Welche Fähigkeiten nutzen und finden wir in liebevoller Verbindungen zu anderen? Wie sehen Häuser und Straßen aus, wenn wir natürlich leben wollen? Wie würden wir am liebsten arbeiten? Was essen wir? Wie feiern wir? Wir brauchen klare Worte dafür, müssen genau beschreiben, damit eine innere Welt entsteht. Dadurch erzählen wir neben den Narrativen der Zeit zunächst unsere eigene Geschichte von einer neuen
Normalität. Und dann können wir sie im Kleinen und in immer größere werdenden Kreisen ausprobieren und andere dazu einladen. Dabei werden wir feststellen, dass sehr viele Menschen auch so leben möchten, Ihnen aber die Ideen, ein Startpunkt und oft auch nur Kontakte fehlen. So kommen wir der Vision näher, auch wenn wir Utopia wohl nie ganz erreichen werden.

 

Die gesamte Menschheit steht vermutlich gerade an einer Kreuzung; es gibt Autobahnen & Trampelpfade, Umwege & Sackgassen, laute Wanderführer & kleine Wegweiser – aber noch ist die Richtung nicht entschieden. Lasst uns also auch den Blick auf den Horizont richten in der Hoffnung, dass dort hinter der Krümmung der Erde ein Paradies liegen könnte.

 

 

Kirstin Ohlsson
Visionärin

 

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